Aus unserer Arbeit

Auszeichnung für ehrenamtliches Engagement

Agnes Häring und Elvira Hettenkofer waren beide langjährig in der Buchhaltung beim DRK-Kreisverband Weiden tätig. Neben der hauptamtlichen Tätigkeit haben sich beide stets auch ehrenamtlich engagiert, vor allem für den DRK-Suchdienst. Der Bürgermeister der Stadt Weiden, Jens Meyer, hat nun beide mit dem Staatsehrenzeichen in Gold ausgezeichnet. Wir haben die beiden Ehrenamtlichen getroffen und mit ihnen über ihre Erfahrungen dabei gesprochen - pandemiebedingt per Videotelefonat im DRK-Kreisverband Weiden.

Was hat sie daran gereizt, sich beim DRK-Suchdienst zu engagieren?

Elvira Hettenkofer: Das gehörte für mich einfach dazu. Man arbeitet hauptamtlich beim Roten Kreuz und dann gehörte es für mich dazu, mich auch ehrenamtlich zu engagieren. Jetzt bin ich in Rente, aber ehrenamtlich mache ich weiter mit.

Agnes Häring: Für mich genauso. Das war eine sinnvolle Freizeitbeschäftigung. Auch, wenn ich immer noch arbeite. Auch in der Buchhaltung übrigens.

Welcher war der spannendste Moment oder Einsatz für Sie in dieser Zeit?

Elvira Hettenkofer: Für mich war es die Zeit der DDR-Flüchtlinge, oder Übersiedler, 1989. Die Ostmarkkaserne hier bei uns im Ort war eine Anlaufstelle und da waren wir in der Registrierung tätig.  Es hat mich sehr beeindruckt, wie Menschen mit Kind und Kegel und Hund einfach `rüberkamen. Wir waren Tag und Nacht in Bereitschaft und die Menschen haben auf Feldbetten geschlafen. Das war schon beeindruckend. Man hat ja von der DDR ein bestimmtes Bild gehabt, eingesperrt und so. Und auf einmal kamen sie hin, wo sie wollten. Hat mich sehr bewegt.

Agnes Häring: Das war für mich auch die spannendste Zeit. Weiden liegt ja ganz nah an der Grenze zu Tschechien und 1989 haben wir im Kreisverband viel zu tun gehabt, nicht nur im Suchdienst. Wir haben Sachen in die Botschaft nach Prag gebracht. Verschiedene Hilfsmittel, ich glaube es waren Feldbetten, und sie wurden dann nach Prag transportiert. Hier von zu Hause hat man es dann verfolgt. Das war schon eine aufregende Zeit.

Was bringt die ehrenamtliche Arbeit für Sie persönlich?

Elvira Hettenkofer: Es fühlt sich einfach gut an zu helfen. Das tue ich gerne.

Agnes Häring: Es ist auch eine gute Mannschaft, ein schönes Team bei uns im Kreisauskunftsbüro.

Hat sich die Arbeit über die Jahre verändert?

Elvira Hettenkofer: Na, früher hat man alles per Hand ausgefüllt. Die Arbeit im Kreisauskunftsbüro ist ja oft Registrierung von Menschen in Notunterkünften und das war früher alles per Hand auf Karten. Heute ist es halt mit einem Computer. Aber ansonsten hat sich eigentlich nicht viel verändert.

Agnes Häring: Heute sind auch mehr Männer dabei als früher. Lange war Ehrenamt im Kreisauskunftsbüro bei uns eine Art Damenmannschaft. Aber jetzt ist es nicht mehr so. Jetzt sind Männer auch dabei. Vielleicht, weil wir jetzt auch Computer haben (beide lachen).

 

Agnes Häring und Elvira Hettenkofer sind zwei von bundesweit rund 2.500 Ehrenamtlichen in den DRK-Kreisauskunftsbüros. Drei- bis fünfmal pro Jahr nehmen sie sich  Zeit für Fortbildungen und gehen in den Einsatz, sei es bei Hochwasser oder in anderen Notlagen.