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DRK-Suchdienst-Newsletter, Ausgabe 1, Februar 2023

Liebe Kolleginnen, liebe Kollegen, liebe Interessierte,

Dorota Dziwoki - Leiterin Suchdienst-Leitstelle, Berlin

jedes Jahr erreichen den DRK-Suchdienst im Aufgabenfeld Internationale Suche viele hundert Anfragen von Angehörigen, die ihre Familienmitglieder vermissen. Die Internationale Organisation für Migration (IOM) zählte allein 2021 fast 3.300 dokumentierte Fälle von Menschen, die auf der Flucht nach Europa verschwunden sind. Auch im Zuge bewaffneter Konflikte, von Vertreibung oder Migration verlieren Angehörige oft den Kontakt zu ihren Familien, ohne dass diese Anhaltspunkte über ihren Verbleib haben.

Diese Menschen sind zwar vermisst, aber sie sind nicht vergessen. Der DRK-Suchdienst macht regelmäßig auf ihre Schicksale aufmerksam und auf die Verzweiflung der Suchenden. In diesem Newsletter lesen Sie über die multimediale Kampagne #NoTraceOfYou, die wir zum Internationalen Tag der Vermissten 2022 zusammen mit anderen Nationalen Rotkreuz-Gesellschaften europaweit veröffentlicht haben. Unabhängig von diesem besonderen Jahrestag für die Suchdienstarbeit macht diese den zeitlosen Bedarf unseres Angebots sichtbar. Sehen Sie sich auch den Film zur Kampagne an und teilen Sie diese mit Familie, Freunden, Kolleginnen und Bekannten. Ein weiterer neuer Film des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK), den wir ins Deutsche übersetzt und untertitelt haben, beschreibt die schwierigen Umstände der Suche nach Vermissten und veranschaulicht das Leid der suchenden Angehörigen. Die existentielle Bedeutung der Suchdienstarbeit für Betroffene sichtbar zu machen, bleibt auch in 2023 unser Anliegen.

Alexander Burger stammt aus Kasachstan, gehörte dort einer deutschen Minderheit an und war über 30 Jahre lang von seinem Cousin getrennt. Jeder Versuch, ihn zu finden, scheiterte. Der DRK-Suchdienst aber konnte seinen Cousin schließlich für Alexander Burger finden, in Baden-Württemberg. Beide stehen nun endlich wieder im Kontakt miteinander, erstmals seit Jugendtagen. Sie lesen Alexander Burgers Geschichte und erfahren einige historische Hintergründe der Spätaussiedleraufnahme in unserer Reportage.

Das Thema „Psychosoziale Notfallversorgung“ spielt in der Beratung des DRK-Suchdienstes eine wichtige Rolle. Die DRK-Suchdienst-Mitarbeitenden arbeiten eng mit Menschen zusammen, die oft schweres Leid ertragen mussten. Der Umgang mit den Betroffenen erfordert besondere Einfühlsamkeit und Empathie. Für diesen Newsletter haben wir ein Interview mit Heiko Fischer von der Landeszentralstelle Psychosoziale Notfallversorgung in Mecklenburg-Vorpommern zum Thema geführt, der die Fortbildung für die DRK-Suchdienst-Mitarbeitenden in Mecklenburg-Vorpommern durchführte.

Ich wünsche Ihnen bei der Lektüre dieser und vieler anderer Beiträge zur Suchdienstarbeit viel Freude und Inspiration für das Jahr 2023.

 

Ihre
Dorota Dziwoki
Leiterin DRK-Suchdienst-Leitstelle, Berlin


Reportage

„Ich bin nicht allein.“ Alexander Bürger findet seinen Cousin nach fast 40 Jahren der Trennung

Alexander Bürgers Cousin Victor, den er lange gesucht hat.

Alexander Bürger, geboren in Kasachstan, kam im Jahr 2000 nach Deutschland und ist einer von hunderttausenden Spätaussiedlern, die seit 1989 eingewandert sind. Mit der Unterstützung des DRK-Suchdienstes konnte er seinen Cousin finden, der schon in den frühen 1980er Jahren Kasachstan verlassen hatte. Eine alte Postkarte aus Schwaben war die einzige Spur, die schließlich zu ihm führte.

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Interview

„Erste Hilfe für die Seele“ – PSNV-Fortbildungen in der Suchdienstarbeit

Dipl. Päd. Heiko Fischer, M.A., Landeszentralstelle Psychosoziale Notfallversorgung

Auch in Mecklenburg-Vorpommern hat der DRK-Suchdienst das Thema Psychosoziale Notfallversorgung (PSNV) in die regelmäßigen Fachtagungen für seine Mitarbeitenden aufgenommen. Heiko Fischer von der Landeszentralstelle Psychosoziale Notfallversorgung erklärt in diesem Interview mit Dr. Marcin Przybysz, Leiter Suchdienst im DRK-Landesverband Mecklenburg-Vorpommern, was PSNV ist und warum sie für den DRK-Suchdienst relevant ist.

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Aus der Praxis

Führungskräfteausbildung der DRK-Kreisauskunftsbüros am DRK-Suchdienst-Standort Hamburg

Die 24 Teilnehmer und Teilnehmerinnen der KAB Führungskräfteausbildung vor dem Suchdienstgebäude am DRK-Suchdienst-Standort Hamburg.

Auf das erste Seminar für Führungskräfte der DRK-Kreisauskunftsbüros (KAB) in diesem Sommer folgte vom 11. bis 14. November 2022 ein Fortbildungsseminar mit insgesamt 24 Teilnehmenden am DRK-Suchdienst-Standort Hamburg. Dort befassten sie sich zunächst theoretisch mit den Herausforderungen der Führung eines KAB bzw. einer Personenauskunftsstelle im Einsatz, um diese dann im Rahmen einer eintägigen Vollübung auch praktisch erfahren zu können.

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Aktuelles

IKRK-Kurzfilm zur Suchdienstarbeit

Hunderttausende Menschen werden weltweit vermisst oder sind aufgrund von Gewalt, Konflikten oder Katastrophen getrennt von Ihren Familien. Das Rote Kreuz bringt sie wieder zusammen.

Der DRK-Suchdienst präsentiert einen neuen Kurzfilm über die Suchdienstarbeit (engl.: Restoring Family Links) in deutscher Sprache und mit deutschen Untertiteln. Er bildet die internationale Suche ab und vermittelt dabei auch die Schwierigkeiten, die verzweifelt Suchende erleben, sowie ihre Hoffnung, endlich erlösende Gewissheit über den Verbleib ihrer vermissten Angehörigen zu finden.

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Aktuelles

Datenschutz und Cyber-Sicherheit

Wohlfahrt Intern 12/22, Titelblatt mit Regenschirm.

 

 

Die DRK-Suchdienst-Leitstelle hat in der Zeitschrift Wohlfahrt Intern, erschienen am 28. November 2022, einen Fachbeitrag zum Thema Datenschutz und Cyber-Sicherheit veröffentlicht.

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Aktuelles

Internationaler Tag der Vermissten 2022: Kampagne #NoTraceOfYou

Die Kampagne #NoTraceOfYou

Angesichts der vielen schweren und langwierigen Krisen weltweit ist es umso wichtiger, die Angebote des DRK-Suchdienstes bekannter zu machen. Die gemeinsame multimediale Kampagne #NoTraceOfYou des Rotkreuz-Suchdienst-Netzwerks in Europa hilft dabei. Sie zeigt, dass hinter jedem vermissten Menschen, der auf der Flucht verschwindet, eine Familie steht, die leidet. Diese Menschen noch besser zu erreichen, ist auch ein Ziel der Internationalen Suchdienst-Strategie 2020-2025.

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Aktuelles

Besonderheiten beim Familiennachzug aus Afghanistan

Viele Menschen in Afghanistan hoffen auf Familiennachzug zu ihren in Deutschland lebenden Angehörigen.

Viele Menschen in Afghanistan stehen vor zahlreichen Schwierigkeiten, wenn sie mit ihren  Angehörigen vereint in Deutschland leben möchten. Ein Fachbeitrag im Asylmagazin Nr. 9/2022 von Jutta Hermanns, Referentin der DRK-Suchdienst-Leitstelle, zeigt die rechtlichen Voraussetzungen des Familiennachzugs aus Afghanistan auf und verweist darauf, dass die bestehenden Hindernisse für Familien lebensbedrohlich sein können.

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In eigener Sache

Auszeichnung für 25 Jahre ehrenamtliche Arbeit

Im Dezember 2022 wurde Heidi Schimmelpfennig vom DRK-Landesverband Sachsen-Anhalt e.V. mit der Leistungsmedaille der Gemeinschaften für 25 Jahre ehrenamtliche Leitung des DRK-Kreisauskunftsbüros (KAB) ausgezeichnet.

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Pressespiegel

Der DRK-Suchdienst in der Presse

„Sehr emotional“: Suchdienst des DRK bringt Familien zusammen
Wenn Angehörige durch Krieg getrennt werden, helfen Ehrenamtliche – Ein Interview mit Jürgen Teichmann, erster Vorsitzende im DRK-Ortsverband Wolfsburg-Mitte.
Westdeutsche Allgemeine Zeitung (WAZ), 15.10.2022

Wie Elfi Barthel nach 60 Jahren ihre Familie fand – und ihren wahren Namen
Seit dem Zweiten Weltkrieg macht sich der DRK-Suchdienst auf die Suche nach vermissten Menschen. Drei Zeitzeugen erinnern sich an die dramatische Trennung von ihren Familien und wie sie nach Jahrzehnten Gewissheit erlangten.
Schweriner Volkszeitung (SVZ), 29.09.2022 (Nur für Abonnenten)

Vermisst, aber nicht vergessen
Nathalie Amos sucht nach verschollenen Angehörigen, klärt Schicksale und führt Familien über Landesgrenzen wieder zusammen. Sie ist Beraterin beim DRK-Suchdienst in Offenburg. Auch der Ukrainekrieg hat ihr neue Fälle beschert.
Mittelbadische Presse, Orthenau, 7.1.2023

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