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DRK-Suchdienst-Newsletter, Ausgabe 1, Juli 2022

Liebe Kolleginnen, liebe Kollegen, liebe Interessierte,

Dorota Dziwoki - Leiterin Suchdienst-Leitstelle, Berlin

der bewaffnete Konflikt in der Ukraine stellt seit dem Frühjahr zunehmend auch die Arbeit des  DRK-Suchdienstes vor neue Herausforderungen. Eine tragische Situation für so viele Betroffene: Verzweifelte Menschen wenden sich an uns und berichten, dass sie seit Tagen oder Wochen nichts über den Verbleib ihrer vermissten Angehörigen gehört haben. Ob der DRK-Suchdienst helfen könne?

Solange die Kampfhandlungen noch andauern, ist es schwierig, aber wir nehmen alle Suchanfragen nach vermissten Familienmitgliedern entgegen und stehen im ständigen Austausch mit dem Internationalen Komitee vom Roten Kreuz (IKRK), das extra ein zentrales Suchdienst-Büro für diesen Konflikt eingerichtet hat. Auf der Suchdienst-Website informieren wir auf Ukrainisch, Russisch, Englisch und Deutsch über unsere Möglichkeiten zu helfen. Bei der jährlichen Suchdienst-Arbeitstagung konnten sich die Suchdienst-Mitarbeiterinnen und -Mitarbeiter des DRK-Generalsekretariats und der DRK-Landesverbände über die aktuellen Anforderungen auch in der Beratungspraxis austauschen.

In Stralsund lebt seit 2015 Mohammad E. Der studierte Mediziner kam als Flüchtling aus Syrien nach Deutschland und während der DRK-Suchdienst ihn im Verfahren des Familiennachzugs von seiner Frau und des gemeinsamen Kindes unterstützte, setzte er sich ehrenamtlich für den DRK-Suchdienst ein. Sein Beispiel zeigt, wie eigenes Engagement Menschen helfen kann, nicht die Hoffnung zu verlieren.

Kinder werden von bewaffneten Konflikten und Flucht oft besonders in Mitleidenschaft gezogen: Der DRK-Suchdienst im DRK-Landesverband Sachsen veröffentlicht in diesen Tagen auf seinem Facebook-Account eine neue Serie über die Suche nach Kindern und erzählt ihre Schicksale und Geschichten, seit dem Zweiten Weltkrieg bis heute.

Der DRK-Suchdienst-Standort München beteiligte sich Anfang des Jahres an einem Dokumentationsprojekt: Am Tag der Archive schilderten Archive in ganz Deutschland ungewöhnliche, lustige oder besonders berührende Geschichten in einem "BlogSlam" – lesen Sie darin zwei Beiträge des DRK-Suchdienstes.

Dies und viele andere Einblicke in unsere Arbeit erwarten Sie in der aktuellen Ausgabe des DRK-Suchdienst-Newsletters. Ich möchte mich bei allen bedanken, die sich in diesen schwierigen Zeiten – egal in welcher Form – dafür einsetzen, dass Familien erfahren, was mit ihren Angehörigen geschehen ist und wie sie mit ihnen wieder zueinander finden können. Das ist und bleibt das wichtigste Anliegen des DRK-Suchdienstes.

 

Ihre
Dorota Dziwoki
Leiterin DRK-Suchdienst-Leitstelle, Berlin


Über die Kurzfilme

Familien auf der Flucht aus der Ukraine getrennt: Angehörige wenden sich an DRK-Suchdienst

Weit über 100 Anfragen zu vermissten Personen im Zusammenhang mit dem bewaffneten Konflikt in der Ukraine sind beim DRK-Suchdienst eingegangen. Mitarbeitende beraten die suchenden Angehörigen und haben mehrsprachige Informationsmaterialien entwickelt.

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Aktuelles

DRK-Suchdienst beim BlogSlam zum Tag der Archive 2022

Die Zentrale Namenskartei in München umfasst über 50 Millionen Karteikarten und ist das umfangreichste Archiv zu Vermissten des Zweiten Weltkriegs in Deutschland. Foto: Jörg F. Müller, DRK

Zum "Tag der Archive" zeigt der Verband deutscher Archivarinnen und Archivare, dass historische Aufbewahrung und Dokumentation spannend, ungewöhnlich und überraschend sein kann. Der DRK-Suchdienst beteiligte sich in 2022 an einem "BlogSlam" der Veranstaltung.

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Aktuelles

Nach Cyber-Angriff: Rotkreuz-Bewegung fordert besseren Schutz humanitärer Daten

Hauptsitz des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz in Genf. Bild: DRK/Susanne Pohl

Die Rotkreuz- und Rothalbmond-Bewegung geht für einen besseren Schutz humanitärer Daten in die Offensive. Ein massiver Cyber-Angriff auf das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) Anfang des Jahres hatte auch den DRK-Suchdienst getroffen. Persönliche Daten von Hilfesuchenden weltweit wurden gehackt.

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Aktuelles

Zeitzeugengespräche zur Schicksalsklärung Zweiter Weltkrieg: Angehörige erzählen

Das Projekt Zeitzeugengespräche erzählt in 15 Kurzfilmen Geschichten von Menschen, denen der DRK-Suchdienst nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs helfen konnte. Auf ihre Anfrage hin wissen sie nun, was mit ihren vermissten Angehörigen geschehen ist oder kennen jetzt endlich ihre eigene Identität. Die Filme sind über die Website des DRK-Suchdienstes abrufbar.

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Aktuelles

Erfolgreicher Fachtag Afghanistan im DRK-Landesverband Sachsen

Am 06. April 2022 hat im DRK-Landesverband Sachsen der 4. Länder-Fachtag stattgefunden. Nachdem die Länder Türkei, Venezuela und Syrien Schwerpunkte der früheren Veranstaltungen waren, ging es aktuell um Afghanistan.

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Aus der Praxis

DRK-Suchdienst in Sachsen erzählt von der Suche nach Kindern

Hunderttausende Kinder suchten nach dem Zweiten Weltkrieg in Deutschland nach ihren Angehörigen. Foto: Jörg F. Müller / DRK

Der Suchdienst im DRK-Landesverband Sachsen präsentiert ab Ende Juni monatlich eine Geschichte zum Thema „Suche nach Kindern“ auf der Facebook-Seite des Landesverbandes. Im ersten Post geht es um das Engagement des Schriftstellers Erich Kästner, der in der Jugendzeitschrift „Pinguin“ kurz nach dem Zweiten Weltkrieg eine Serie zu verlorenen Kindern initiierte.

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Reportage

Mediziner aus Syrien unterstützt DRK-Suchdienst-Beratungsstelle in Rügen-Stralsund

Mohammad E. floh 2015 aus Syrien und gelangte nach einer langen Reise nach Stralsund. Seine Ehefrau und den kleinen Sohn musste er in Syrien zurücklassen. Der DRK-Suchdienst unterstützte Mohammad E. im Verfahren des Familiennachzugs. Dabei wurde er spontan zum ehrenamtlichen Helfer des DRK-Suchdienstes. Auch dank seines Engagements hat Mohammad E. nie die Hoffnung verloren, wieder vereint mit seiner Familie leben zu können.

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Aus der Praxis

Erfolgreiche Fortbildung am Suchdienst-Standort Hamburg

Die DRK-Kreisauskunftsbüros können bei Katastrophen und Großschadenslagen Aufgaben wie Personenauskunft und Registrierung übernehmen. BILD: DRK-Suchdienst

Die DRK-Kreisauskunftsbüros können bei Katastrophen und Großschadenslagen Aufgaben wie Personenauskunft und Registrierung übernehmen. Nach zwei Jahren pandemiebedingter Pause hat im Juni endlich wieder ein Ausbildungsseminar für die Leiterinnen und Leiter der DRK-Kreisauskunftsbüros stattgefunden. 25 Personen aus neun DRK-Landesverbänden haben daran teilgenommen.

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In eigener Sache

DRK-Suchdienst-Arbeitstagung 2022 in Berlin

Suchdienst-Arbeitstagung 2022  in hybridem Format. Bild: DRK-Suchdienst

Im Mai kamen etwa 30 leitende Suchdienst-Mitarbeitende aus dem ganzen Bundesgebiet in Berlin live zur DRK-Suchdienst-Arbeitstagung zusammen – oder schalteten sich digital dazu. Der bewaffnete Konflikt in der Ukraine und die damit verbundenen Herausforderungen für die Suchdienstarbeit waren ein Schwerpunkt der 4-tägigen Veranstaltung.

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Pressespiegel

Der DRK-Suchdienst in der Presse

Nicht nur im Ukraine-Krieg: DRK-Suchdienst hilft, Vermisste wiederzufinden
Kriege und Migration reißen weltweit Familien auseinander. Das Team vom Deutschen Roten Kreuz versucht, sie wieder in Kontakt zu bringen und Schicksale zu klären.
Deutsche Welle, 8. Mai 2022

Berliner DRK hilft bei Suche nach Vermissten des Ukraine-Kriegs
In den Wirren eines Krieges passiert es ganz schnell: Angehörige sind plötzlich nicht mehr auffindbar. Dann hilft der Suchdienst des Deutschen Roten Kreuzes.
Der Tagesspiegel, 13. April 2022

DRK-Suchdienst-Interview: "Ich hoffe, dass wir um die 50 Prozent der Fälle lösen können"
Bei der Flucht aus der Ukraine verlieren manche den Kontakt zu ihren Angehörigen. Marina Brinkmann vom Deutschen Roten Kreuz hilft ihnen, sie wieder zu finden.
Augsburger Allgemeine, 3. April 2022

„Nach 79 Jahren weiß ich, wo mein Vater liegt“
Als Kind träumte Käthe Cromm (80) oft davon, dass ihr Vater zur Tür hereinspaziert und sie in den Arm nimmt. Die Seniorin hat ihn nie kennenlernen dürfen.
BILD, 3. Februar, 2022

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