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DRK-Suchdienst-Newsletter, Jahresrückblick, Dezember 2020

Liebe Kolleginnen, liebe Kollegen, liebe Interessierte,

Dorota Dziwoki - Leiterin Suchdienst-Leitstelle, Berlin

ein bewegtes Jahr geht zu Ende, in dem auch die Arbeit des DRK-Suchdienstes öffentlich große Aufmerksamkeit erfahren hat: 75 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs beschäftigen den DRK-Suchdienst auch weiterhin besonders Fragen im Zusammenhang mit der Klärung der Vermisstenschicksale aus dieser Zeit: Über eine Million Menschen gelten bis heute als verschollen, Angehörige der Wehrmacht wie Zivilpersonen. 

Im Mai hatten wir - vor dem Hintergrund der ursprünglich geplanten Beendigung der DRK-Suchdienstaufgabe Schicksalsklärung Zweiter Weltkrieg zu Ende 2023 - mit einem Aufruf an die Bevölkerung die Menschen gebeten, ihre Anfragen zu vermissten Angehörigen aus der Zeit des Zweiten Weltkriegs in naher Zukunft an den DRK-Suchdienst zu stellen. Daraufhin erreichten uns sehr viele Anschreiben. Wie es aussieht, werden es in diesem Jahr etwa 11.000 Anfragen zur Schicksalsklärung Zweiter Weltkrieg sein, rund 1.000 mehr als noch in 2019. 

Auch im Namen der vielen Familien, die immer noch auf Gewissheit hoffen, sind wir dem Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat (BMI), das den DRK-Suchdienst seit 1953 institutionell fördert, sehr dankbar für seine Unterstützung und die Mitte dieses Jahres beschlossene Verlängerung der Teilaufgabe Schicksalsklärung Zweiter Weltkrieg bis Ende 2025. 

Anlässlich des Internationalen Tags der Vermissten 2020 hat die DRK-Präsidentin die Fortführung dieser Teilaufgabe des DRK-Suchdienstes bis Ende 2025 am 26. August 2020 in einer Pressekonferenz in Berlin erklärt. Lesen Sie auch über ein aktuelles BMI-finanziertes Forschungsvorhaben, das die Geschichte des DRK-Suchdienstes und seinen Einfluss auf die deutsche Gesellschaft der Nachkriegszeit beleuchtet.

Gewissheit kann der DRK-Suchdienst vielen Menschen geben. In diesem Newsletter finden Sie gleich zwei unserer Erfolgsgeschichten – von Heidi Büttner aus Brandenburg und Manfred Kropp aus Bayern –, die dank der Unterlagen des DRK-Suchdienstes aus den Archiven der ehemaligen Sowjetunion nach vielen Jahrzehnten nun Klarheit über die Schicksale ihrer Väter haben. 

Wir präsentieren Ihnen außerdem auch neue Materialien des DRK-Suchdienstes, z.B. einen Film zum Kindersuchdienst: Elfriede Barthel, mit der wir als Zeitzeugin gesprochen haben, kam als Kind im Frühjahr 1945 mit einem Flüchtlingstransport nach Bischofswerda in Sachsen und wuchs dort in einer Pflegefamilie auf. Wann und wo genau sie geboren ist, wusste sie lange nicht. Dank des DRK-Suchdienstes fand sie ihre Familie in Bratislava in der heutigen Slowakei. Ein zweiter Film über unseren Klienten Wolfgang Voss zeigt, wie der DRK-Suchdienst Menschen unterstützt und z.B. ehemaligen deutschen Kriegsgefangenen zu einer finanziellen Entschädigung verhelfen kann. 

30 Jahre nach der Wiedervereinigung werfen wir einen Blick auf das Thema Familienzusammenführung: Damals im geteilten Deutschland wie auch heute angesichts der Trennung von Angehörigen in Folge weltweit vieler bewaffneter Konflikte und Migration leistet der DRK-Suchdienst auch hier einen humanitären Beitrag im Mandat des Roten Kreuzes.   

Liebe Leserinnen und liebe Leser, ich lade Sie ein, die Themen aus der Welt des Suchdienstes 2020 Revue passieren zu lassen. Schauen wir zusammen nach vorn und stellen wir uns den Herausforderungen, die auch das neue Jahr für uns alle bringen wird. Frohe Weihnachten und alles Gute für das Neue Jahr wünsche ich Ihnen, in diesen besonderen Zeiten natürlich besonders Gesundheit.

Ihre
Dorota Dziwoki
Leiterin DRK-Suchdienst-Leitstelle, Berlin


Aktuelles

Verlängerung “Schicksalsklärung Zweiter Weltkrieg” bis Ende 2025

Der DRK-Suchdienst wird seine Aufgabe “Schicksalsklärung Zweiter Weltkrieg” für zwei weitere Jahre wahrnehmen. Das Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat (BMI) hat nunmehr einer Verlängerung über Ende 2023 hinaus bis Ende 2025 zugestimmt. “Wir begrüßen diese Entscheidung sehr, es ist eine Geste der Humanität“, sagte Gerda Hasselfeldt am 26. August 2020. 

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Aktuelles

DRK-Suchdienst und Institut für Zeitgeschichte starten Forschungsprojekt

Anlässlich des Internationalen Tags der Vermissten 2020 hat der DRK-Suchdienst zusammen mit seinen Partnern ein vom Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat (BMI) gefördertes Forschungsprojekt des Instituts für Zeitgeschichte (IfZ) vorgestellt. Dieses wird die Rolle des DRK-Suchdienstes als zivilgesellschaftlicher und internationaler Akteur sowie als Stabilisierungsfaktor in der deutschen Nachkriegsgesellschaft beleuchten. 

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Reportage

Gewissheit über den Verbleib des kriegsvermissten Vaters

Dank Informationen aus russischen Archiven konnte Manfred Kropp herausfinden, was mit seinem Vater in sowjetischer Gefangenschaft geschah. „Ein Fragebogen mit seiner Unterschrift gab mir Gewissheit“, sagt er.

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Reportage

„Mir ist jetzt leichter ums Herz.“ - Heidi Büttner konnte das Schicksal ihres Vaters klären.

Waldemar Jahr war Feldwebel bei der motorisierten Truppe und geriet am 10. Mai 1945 in der Slowakei in russische Gefangenschaft. Das war lange alles, was Heidi Büttner über die Gefangenschaft ihres Vaters wusste. Jetzt hat sie genauere Auskunft aus russischen Archiven erhalten.

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Reportage

Endlich Klarheit über die eigene Identität

Elfriede Barthel kam 1945 mit einem Flüchtlingstransport nach Bischofswerder in Sachsen und  wuchs in einer Pflegefamilie auf. Über 70 Jahre später fand sie über den DRK-Suchdienst ihre wahre Identität heraus. Und sie fand eine Familie in Bratislava. In einem Filminterview mit dem Suchdienst erzählt sie ihre Geschichte.

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Reportage

Entschädigung für Kriegsgefangenschaft

Wolfgang Voss brauchte einen Beweis für seine eigene Kriegsgefangenschaft in England, Frankreich und Nordafrika. Der Suchdienst half und heute kriegt er dadurch eine zusätzliche kleine Rente. Im Film erzählt er seine Geschichte.
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Aktuelles

Neuauflage Faltblatt „Schicksalsklärung Zweiter Weltkrieg“

Eine überarbeitete, gemeinsame Publikation des DRK-Suchdienstes und verschiedener Partner-Institutionen informiert über die Möglichkeiten, Schicksale aus der Zeit des Zweiten Weltkriegs zu klären.

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Aktuelles

Suchdienst / Restoring Family Links (RFL) trotz Coronavirus / COVID-19

Der DRK-Suchdienst ist weiterhin für seine Klientinnen und Klienten da - trotz und gerade auch in der schwierigen Ausnahmesituation durch das Coronavirus / COVID-19. 

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Aktuelles

Piktogramme und Hinweise zu vorbeugenden Maßnahmen zum Schutz vor dem Coronavirus

Der DRK-Suchdienst weist auf mehrsprachige Veröffentlichungen mit Piktogrammen und Hinweisen zu vorbeugenden Maßnahmen zum Schutz vor dem Coronavirus hin. 

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Aktuelles

DRK-Präsidentin zum Gedenktag „Flucht und Vertreibung“

Seit 2015 wird am 20. Juni gemeinsam mit dem Weltflüchtlingstag auch der "Gedenktag für die Opfer von Flucht und Vertreibung" begangen. Der DRK-Suchdienst nutzte diesen Anlass, um auf seine Verdienste für die deutsche Gesellschaft der Nachkriegszeit sowie auf seine Angebote "Suchen. Verbinden. Vereinen." für Flüchtlinge hinzuweisen, die von ihren Angehörigen getrennt sind.

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Aktuelles

IKRK-Bedarfsanalyse zu syrischen Familien von Vermissten

Der DRK-Suchdienst unterstützt eine Bedarfsanalyse des Internationalen Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) zu syrischen Familien von Vermissten. Die Projektverantwortung nimmt die Suchdienst-Leitstelle als Verbindungsstelle zum IKRK wahr. 

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Aus der Praxis

Datenschutz-Video zur internationalen Suche nach Angehörigen

Die wichtigsten Informationen zum Datenschutz für suchende Personen - einfach erklärt und verständlich in zwei Minuten. 

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Reportage

Glücklicher Familiennachzug trotz Unwägbarkeiten

Nach sechs Jahren der Trennung erhalten die Ehefrau und die Tochter von Herrn Y. endlich das ersehnte Visum zum Familiennachzug und können nach Deutschland einreisen. Bangen, Sorgen und Verzweiflung haben die Zeit des Wartens bestimmt. Dank der unermüdlichen, jahrelangen Unterstützung des DRK-Suchdienstes ist die Familie nun glücklich wieder vereint.

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Reportage

Der Koffer aus dem Mauerstreifen

In 2020 blicken wir auch zurück auf 30 Jahre deutsche Einheit. Ein mehrteiliger Podcast führt in die deutsch-deutsche Geschichte und dabei unter anderem auch zum DRK-Suchdienst. Dieser war in der Bundesrepublik Deutschland (BRD) von Beginn an ein wesentlicher Teil der  Nationalen Rotkreuz-Gesellschaft. In der Deutschen Demokratischen Republik (DDR) war die Zuständigkeit zunächst an staatlicher Stelle angesiedelt. Die Geschichte des Koffers aus dem Mauerstreifen lässt die Besonderheiten der deutsch-deutschen Geschichte lebendig werden und gibt Anlass, über die Familienzusammenführung des DRK-Suchdienstes als eine der humanitären Kernaufgaben des Roten Kreuzes zu berichten.

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In eigener Sache

Relaunch Suchdienst-Website

Pünktlich zum Weltrotkreuztag am 08. Mai 2020 präsentierte der DRK-Suchdienst sich mit einem Relaunch seiner mehrsprachigen Website. Besuchen Sie uns und lesen Sie über unsere Sucherfolge!

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Aus der Praxis

KAB-Einsatz bei Corona-Hotline in Stade

Im Landkreis Stade in Niedersachsen hat das DRK-Kreisauskunftsbüro (KAB) die örtliche Corona-Hotline unterstützt. Somit konnte die Hotline auch an Wochenenden Fragen der Bürgerinnen und Bürger rund um dieses Thema beantworten. Die Ehrenamtlichen aus dem Kreisauskunftsbüro haben ihren Einsatz in einem sehenswerten Film dokumentiert.

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Aus der Praxis

Suchdienst-Arbeitstagung

Da die jährliche Suchdienst-Arbeitstagung trotz Verschiebung lagebedingt weiterhin nicht in Präsenz stattfinden konnte, musste erneut umdisponiert werden: Unter Mitwirkung von DRK-Vizepräsident Dr. Volkmar Schön und DRK-Bundesbereitschaftsleiter Martin Bullermann fand die Veranstaltung erfolgreich online statt. 

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Pressespiegel

Der DRK-Suchdienst in der Presse

Suche nach Vermissten des Zweiten Weltkriegs bis 2025 verlängert
Millionen Angehörigen hat der DRK Suchdienst nach dem Zweiten Weltkrieg Gewissheit darüber gegeben, was aus vermissten Vätern, Söhnen oder Brüdern wurde. Immer noch kommen Anfragen. Die Förderung für den Suchdienst wird deshalb verlängert.
Sonntagsblatt vom 31.08.2020
Warum die Suche nach den Vermissten des Weltkrieges verlängert wird
Mehr als 20 Millionen Namen hat der Suchdienst des Deutschen Roten Kreuzes in seiner Kartei registriert: NS-Opfer, Soldaten, Flüchtlinge, Kriegsgefangene. Die Zahl der Suchanträge ist hoch - und es werden immer mehr.
Süddeutsche Zeitung vom 26.08.2020

"Ein einmaliges Gefühl" (pdf)
Der Suchdienst des Deutschen Roten Kreuzes bringt die Familie von Roland Halang wieder zusammen. Als Junge wuchs er in einem Waisenhaus auf. Heute ist er DRK-Präsident in Sachsen-Anhalt.
Mitteldeutsche Zeitung vom 02.07.2020

„Was geschah mit meinem Urgroßvater Heinrich?“ (pdf)
Unzählige Menschen verschwanden im Zweiten Weltkrieg spurlos, rund 1,3 Millionen werden noch immer vermisst. Lara Rading machte sich auf der Suche nach ihrem Großvater. Hier erzählt sie, was sie herausgefunden hat.
Geolino Nr 81, Mai 2020 (pdf)
Unterstützung in allen Lebenslagen
Ob bei Behördengängen oder der Suche nach einen vermissten Angehörigen, die Migrationsberatung des Deutschen Roten Kreuzes hilft Betroffenen weiter. In Burgdamm bekommen Nordbremer Migranten Unterstützung.
Weser Kurier vom 2.04.2020
„Was Tote erzählen“
„Kontrovers“ vom Bayerischer Rundfunk begleitete monatelang die Arbeit der Deutschen Kriegsgräberfürsorge. Mithilfe des DRK-Suchdienstes lösen das Mysterium eines hastig im Boden verscharrten deutschen Soldaten.
BR Fernsehen, 22.01.2020
 
 
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