Gewissheit über den Verbleib des kriegsvermissten Vaters

Suchende Person

200-36-02638/01

Name: Kropp Vorname: Manfred

Wohnort: Adlkofen, Niederbayern

Beschreibung: Suchender ist ohne den Vater aufgewachsen. Familie gab 1955 die Hoffnung auf Heimkehr auf. Herr K. sucht nun erneut nach den Spuren des Vaters.

Gesuchte Person

200-36-02638/02

Name: Kropp Vorname: Wilhelm

Geburtsdatum: 1914 Geburtsort: Thiersheim, Oberfranken

Zeit der Gefangenschaft: ab 1942

Art/Ort des letzten Kontaktes: Feldpostbriefe
 

Manfred Kropp, “bayerisches Urgestein” und Frohnatur, kämpft manches Mal mit den Tränen, wenn er die Erinnerungsstücke an seinen Vater Willi, den er nie kennenlernen konnte, betrachtet und an ihn denkt.

Liebevoll bewahrt er die alten Dokumente und Gegenstände auf, wie dessen Feldpostbriefe an seine Mutter, den Fotoapparat und die Schreibmaschine seines Vaters sowie unzählige Fotos, die dieser während seiner Kriegseinsätze von Kameraden und Zivilisten gemacht hat. Die kleine private Sammlung zum Gedenken an den Vater, der nie da war, erzählt auch viel über Manfreds jahrzehntelange Sehnsucht nach ihm. Keine Schulveranstaltung des jungen Manfred konnte sein Vater, Erzählungen nach ein allseits beliebter, echter Familienmensch, je miterleben.

Ein wichtiger Teil von Manfreds Sammlung ist nun auch der Brief vom DRK-Suchdienst. Einer seiner Söhne hatte ihn ermutigt, noch einmal eine Suchanfrage zu stellen, um das Kriegsschicksal seines Vaters vielleicht doch noch klären zu können.

Dass ihn die Antwort auf seine drängenden Fragen nach dem Verbleib des vermissten Vaters nach so vielen Jahren derartig ergreifen würde, hätte Manfred nicht erwartet. Und doch ist es eine große Erleichterung für ihn, nun endlich Gewissheit zu haben: Willi war in sowjetische Kriegsgefangenschaft geraten und 2 Monate später an Unterernährung verstorben. Obwohl er nicht daran zweifelte, dass sein Vater tot war, hatte Manfred in den 1950er Jahren oft zusammen mit seinem Bruder den Schilderungen heimgekehrter Soldaten im Radio gelauscht und dabei gehofft, vielleicht auch etwas über den Verbleib des Vaters zu erfahren.

Die endgültige Gewissheit hilft Manfred nun bei der Bewältigung seines persönlichen Lebensthemas, über das früher in der Familie nur selten gesprochen wurde. Nach Russland fahren, zum Boden, in dem der Vater liegt, möchte der betagte Manfred nicht mehr. Seine Liebe zum ihm unbekannten Vater und die Wehmut durch seinen Verlust habe er nun nochmals durchlebt und dies sei für ihn ein würdiger Abschluss.

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