
Angehörige gesucht: wegen des Zweiten Weltkriegs und der deutschen Teilung vermisst
Die Folgen des Zweiten Weltkriegs, des "Eisernen Vorhangs" und der ehemaligen Teilung Deutschlands beschäftigen den DRK-Suchdienst seit Jahrzehnten. Auch 75 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs stellen jedes Jahr viele tausend Menschen Anfragen zur Suche und Schicksalsklärung kriegsvermisster Angehöriger.
Die Zentrale Namenskartei mit ca. 50 Millionen (digitalisierten) Karteikarten gibt Auskunft über den Verbleib von über 20 Millionen Menschen, die in Deutschland durch den Zweiten Weltkrieg und seine Folgen vermisst wurden. Neu erschlossene Informationen aus den Archiven der Nachfolgestaaten der ehemaligen UdSSR bringen häufig erst jetzt Gewissheit für die Angehörigen.
Vielleicht kann der DRK-Suchdienst auch Ihre Suchanfrage nach einem Wehrmachtsvermissten oder Zivilverschleppten aus Ihrer Familie beantworten.
Wem wir helfen können

Der DRK-Suchdienst kann Sie bei der Suche und Schicksalsklärung der Vermissten des Zweiten Weltkriegs unterstützen.
Lässt sich das gesuchte Familienmitglied einer der folgenden Gruppen zuordnen?
- Wehrmachtsvermisste und Zivilverschollene,
- Kriegsgefangene und Zivilinternierte,
- Kinder, die von ihren Familien getrennt worden sind,
- Gefangene in sowjetischen Speziallagern in der ehemaligen Sowjetischen Besatzungszone (SBZ) und der Deutschen Demokratischen Republik (DDR), sowie über politische Häftlinge in der DDR
Dann können Sie Ihre Suchanfrage hier online stellen oder Sie wenden sich persönlich an eine Beratungstelle des Suchdienstes in einem DRK-Landes- oder -Kreisverband in Ihrer Nähe.
Suchanfrage stellen
Ihre Suchanfrage nehmen wir gern entgegen. Um erfolgreich nach vermissten Personen sowie nach Unterlagen zu Kriegsgefangenen und Zivilinternierten zu suchen, benötigen wir detaillierte Angaben zur gesuchten Person und ggf. zu den Umständen des Kontaktverlustes. Bitte füllen Sie das Formular daher so genau wie möglich aus. Das Ergebnis unserer Nachforschungen teilen wir Ihnen schriftlich mit; ggf. nehmen wir im Zuge unserer Nachforschungen auch telefonisch Kontakt zu Ihnen auf.
Online-Formular Suche Zweiter Weltkrieg
Sie können Ihre Suchanfrage auch mit unserem PDF-Formular stellen und per Brief oder E-Mail senden.
Bitte beachten Sie folgenden Hinweis:
Wenn Sie Ihren ständigen Wohnsitz nicht in Deutschland, sondern im Ausland haben, wenden Sie sich bitte zuerst an die Nationale Rotkreuz-/Rothalbmond-Gesellschaft vor Ort. Diese prüft Ihr Suchanliegen vorab auf Zuständigkeit und Datenschutzrichtlinien, bevor sie es dem DRK-Suchdienst zur Einleitung weiterer Nachforschungen in Deutschland weiterleitet.
Nachweise für einen Antrag auf Entschädigungszahlung für Nachkommen verschleppter Rumäniendeutscher
Der DRK-Suchdienst verfügt über Interniertenakten und andere Unterlagen aus den ehemals sowjetischen Archiven, die Nachweis für einen Antrag auf Entschädigungszahlung für Nachkommen verschleppter Rumäniendeutscher sein können.
Sie können Ihre Anfrage auch mit unserem PDF-Formular stellen und per Brief oder E-Mail senden, unter Angabe des Grund: Nachweisführung über Internierung auf dem Gebiet der ehem. Sowjetunion für einen Antrag auf Entschädigungszahlung für Nachkommen verschleppter Rumäniendeutscher.
Nachforschungen und Schicksalsklärungen zum Zweiten Weltkrieg

Vielleicht sind auch Sie heute im Alter zwischen 60 und über 90 Jahren und ihre eigene Vergangenheit bzw. die ihrer Familie beschäftigt Sie?
Oder sind Sie deutlich später geboren und gehören damit zu den Nachfolgegenerationen der unmittelbar vom Krieg betroffenen Familien?
Rund 20 Millionen Menschen in Deutschland waren zum Ende des Zweiten Weltkriegs entweder Suchende oder Gesuchte. Viele von ihnen leiden noch heute unter ihren Erlebnissen während des Krieges, unabhängig davon, ob sie diesen als Erwachsene oder als Kinder erlebt haben. Die Auswirkungen davon zeigen sich meist erst in ihren späteren Lebensabschnitten, so dass Betroffene vielfach dann Kontakt zum DRK-Suchdienst aufnehmen.
Auch Menschen der Nachfolgegenerationen befassen sich zunehmend mit den ungeklärten Schicksalen ihrer Angehörigen. Kinder, oft ohne ihre Väter aufgewachsen, weil diese im Krieg gefallen oder verschollen waren, interessieren sich heute als Erwachsene für die Schicksalswege ihrer Väter und für die eigene Herkunft. Nicht selten finden sich in Nachlässen Unterlagen über das vergebliche Suchen nach vermissten Angehörigen. Viele Familien greifen dieses Anliegen dann von Neuem auf und erkundigen sich beim DRK-Suchdienst nach dem aktuellen Stand der Nachforschungen. Erhalten sie daraufhin eine schicksalsklärende Benachrichtigung, bitten sie oftmals um ergänzende Informationen über die letzten Lebensstationen und den Sterbeort. Der Wunsch dieser Menschen, Gewissheit über die Schicksale ihrer vermissten Angehörigen zu erlangen, bleibt auch Jahrzehnte später begreiflich. Der DRK-Suchdienst widmet sich dieser humanitären Aufgabe intensiv und kann dank seiner umfangreichen Datenbestände in vielen Fällen weitere Auskünfte erteilen.
Projekt Zeitzeugengespräche
In 15 Kurzfilmen portraitiert das Projekt Zeitzeugen-Gespräche Angehörige, die ihre persönlichen Geschichten von Verlust, Suche und erlösender Gewissheit erzählen. Sie alle sind auch eng mit dem DRK-Suchdienst verbunden: Endlich wissen diese Menschen nun um die Schicksale ihrer seit dem Zweiten Weltkrieg verschwundenen Liebsten. Die berührenden Gespräche sind in einem neu entwickelten Format veröffentlicht, zusammen mit anschaulichen Grafikelementen, Fotos, Karten sowie vielen Hintergrundinformationen. Zusätzlich zu den 15 Porträt-Filmen erklären Suchdienst-Mitarbeitende in einem weiteren Kurzfilm den Weg von der Suchanfrage über die Nachforschung bis hin zur Schicksalsklärung. Die Zeitzeugengespräche dokumentieren die Aufgabe Schicksalsklärung und den wichtigen Beitrag des DRK-Suchdienstes für die deutsche Gesellschaft der Nachkriegszeit.
Kontakt
Persönlich steht Ihnen der Suchdienst in einem DRK-Landes- oder -Kreisverband in Ihrer Nähe zur Verfügung.
Bitte richten Sie Ihr Anliegen zur Suche und Schicksalsklärung im Zusammenhang mit dem Zweiten Weltkrieg an:
Deutsches Rotes Kreuz
Generalsekretariat
Suchdienst-Standort München
Chiemgaustraße 109
81549 München
Telefon: +49 (0)89 / 68 07 73 - 0
Telefax: +49 (0)89 / 68 07 45 - 92
E-Mail: info@drk-suchdienst.de