Das Schicksal des Vaters prägte die ganze Familie
Suchende Person
Name: Völkel Vorname: Werner Geburtsdatum: 05.02.1947
Wohnort: Fischbach in Arndorf
Beschreibung: Vater des Suchenden soll 1947 von der sowjetischen Besatzungsmacht zu zehn Jahren Arbeitslager verurteilt worden sein. Nach acht Jahren in die Heimat entlassen. Herr V. sucht nun nach detaillierten Informationen zur Gefangenschaft des Vaters.
Gesuchte Person
Name: Völkel
Vorname: Otto
Geburtsdatum: 18.04.1912
Geburtsort: Chemnitz
Zeit der Gefangenschaft: 1947 – 1955
Letzter bekannter Wohnort: Saalfeld / Saale
Werner Völkels Vater, im Zweiten Weltkrieg Oberfeldwebel der Wehrmacht, wurde im Winter 1947 vom sowjetischen Militärtribunal festgenommen und zu zehn Jahren im sog. NKWD-Lager, einem Speziallager in der Sowjetischen Besatzungszone (SBZ) verurteilt, weil er einer faschistischen Untergrundorganisation angehört habe.
Ohne ein Rechtsverfahren und ohne, dass seine Familie davon Kenntnis erhielt, wurde er zunächst in das ehemalige Konzentrationslager Bautzen interniert, dann in weiteren NKWD-Speziallagern: Sachsenhausen und später Untermaßfeld sowie Torgau. Erst 8 Jahre später wurde er aus der Gefangenschaft entlassen.
Werner Völkel lernte seinen Vater erst danach kennen, allerdings war dieser da nicht mehr derselbe wie früher, sondern gezeichnet vom Krieg und den Jahren der Internierung, die er zeitlebens als großes Unrecht empfunden habe.
Die Familie habe es schwer gehabt, mit dem zurückgekehrten, strengen Vater. Trotzdem hätten alle zu ihm gestanden und sich den Gegebenheiten angepasst. Die prägende Erfahrung des Vaters hat nicht nur Werner und seine Geschwister, sondern später auch Werners eigene Familie beeinflusst. Heute bedauere er es sehr, seinen Vater nicht eindringlicher nach seinen Erlebnissen als Internierter gefragt zu haben. Vielleicht hätte er ihn dadurch besser verstehen können.
Dank der Informationen des DRK-Suchdienstes kann Werner das Leben seines Vaters nun besser nachvollziehen:
Dieses sei bestimmt worden von einer entbehrungsreichen Kindheit, militärischem Drill, Krieg und schließlich einer willkürlichen Gefangenschaft. Über die genauen Umstände im NKWD-Speziallager als Unschuldiger, wie sein Vater stets beteuert hatte, kann Werner zwar nur spekulieren, aber allein der Blick auf die einzelnen Stationen und die Dauer der Internierung lässt ihn seinem Vater im Nachhinein mit mehr Verständnis begegnen.