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    Der Verlust des Vaters wirkt bis heute nach

    Suchende Person

    200-WAKG-18992/01

    Name: Rostam  Vorname: Barbara

    Wohnort: Reutlingen

    Beschreibung: Vater der Suchenden verstarb wahrscheinlich in sowjetischer Kriegsgefangenschaft. Ehefrau hat bereits erfolglose Suchanfrage unmittelbar nach Kriegsende gestellt. Frau R. forscht nun nach Informationen zu Todeszeitpunkt und -Umständen ihres Vaters.

    Gesuchte Person

    200-WAKG-18992/02

    Name: Fröschke

    Vorname: Siegfried Otto Werner

    Geburtsdatum: 12.02.1912

    Geburtsort: Luckau

    Todesdatum: unbekannt

    Letzter bekannter Wohnort: Luckau

    Barbara Rostam hat schon in den 1970er Jahren vom DRK-Suchdienst Aufschluss über den Verbleib ihres verschollenen Vaters erhalten; für sie und ihre Mutter eine wichtige, erlösende und lang ersehnte Nachricht. Barbara war schon als junge Frau vom Tod ihres Vaters in Krieg oder Gefangenschaft überzeugt.

    Ihre Mutter aber klammerte sich weiter an die Vorstellung, er habe nicht in den für ihn vielleicht unbedeutenden kleinen Heimatort in Brandenburg zurückkehren wollen oder womöglich sein Gedächtnis verloren. Die Nachricht, dass ihr Vater nach nur kurzer der Gefangenschaft in der Sowjetunion verhungert war, verschaffte Barbara zumindest die Erleichterung, dass er nicht allzu lange habe leiden müssen. Geprägt hat diese Nachricht Barbaras Leben zu jener Zeit dennoch massiv, auch wenn Vater und Tochter sich nie kennengelernt haben:

    Dass der Vater nicht heimkehrte, hatte zur Folge, dass Barbaras Mutter nach Süddeutschland ziehen musste, um dort für den Unterhalt der Familie zu sorgen. Ihre 2-jährige Tochter verblieb in der Obhut ihrer Großmutter und der Tante. Barbaras Großmutter war eine gebrochene Frau, die ihren Mann bereits im Ersten Weltkrieg verloren hatte, im Zweiten Weltkrieg fielen dann auch noch beide Söhne. Barbaras Tante litt unter schlimmen Albträumen infolge einer Massenschändung durch Einnahme ihres brandenburgischen Heimatortes durch die sowjetischen Soldaten; auch sie war ihnen zum Opfer gefallen. So wuchs Barbara mit diesen stark von Kriegen und Verlust gezeichneten Frauen auf. Ihre eigene Mutter sah sie nur zweimal im Jahr. Später als Teenager zog sie zu ihr nach, aber da hatten beide kaum noch einen Bezug zueinander. Barbara sinniert oft darüber, wie es wohl mit ihrem Vater gewesen wäre.

    Als sie selbst Familie gründet, ist Barbara aus diesen Erfahrungen heraus eines besonders wichtig: Ihr eigener Sohn möge niemals zum Militär gehen. Dieser Wunsch hat sich erfüllt, wie auch ihre Hoffnung, dass ihr Sohn, inzwischen selbst Vater, sich auch für die Geschichte seiner Vorfahren interessiert.

    Orte von Barbara Rostam


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