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    Nachweis zur Entschädigung für Kriegsgefangenschaft

    Suchende Person

    200-WAKG-43101/01

    Name: Voß  Vorname: Wolfgang  Geburtsdatum: 10.04.1927

    Geburtsort: Berlin

    Beschreibung: Nach rund vier Jahren in Kriegsgefangenschaft entlassen. Rente nach dem Heimkehrerstiftungsgesetz wurde beantragt, Nachweise über Kriegsgefangenschaft und Entlassung benötigt. Letzter Wohnort: Ravensburg.

    Gesuchte Person

    200-WAKG-43101/02

    Name: Voß  Vorname: Wolfgang

    Geburtsdatum: 10.04.1927  Geburtsort: Berlin

    Zuletzt bekannter Aufenthaltsort: Rumänien

    Dauer der Kriegsgefangenschaft: Feb. 1945 bis Mär. 1949

     

    Im Schützengraben wird Wolfgang Voss (✝ 93) zum Ende des Zweiten Weltkriegs im Winter 1945 bei einem Gefecht mit US-Soldaten in der Schnee-Eifel durch einen Granatsplitter an der Hüfte verletzt. Ein Sanitäter seiner Truppe verspricht, ihn nachts abzuholen, taucht aber nicht wieder auf. Stattdessen wird Wolfgang am nächsten Morgen durch amerikanische Soldaten geweckt, denen er gerade noch entgegenkriechen kann, bevor sie sein Versteck mit einer Handgranate ausbomben. Wolfgang ergibt sich und kommt in Kriegsgefangenschaft. Das war im Februar 1945 und Wolfgang 17 Jahre alt.

    Nachdem Wolfgang Voss im Lazarett der US-Soldaten notversorgt und in Paris operiert worden ist, wird er mit anderen verletzten Gefangenen ins englische Reading verschifft, wo er gesund gepflegt und für ein Jahr interniert wird. Als der Krieg bereits zu Ende ist, kommt er mit einem Gefangenentransport wieder zurück nach Frankreich und wird dort in das Kriegsgefangenenlager Bolbeck Steney verbracht.

    Nach über vier Jahren der Gefangenschaft, unter anderem auch in Algerien, wird Wolfgang im Frühjahr 1949 über die Luftbrücke wieder in seine Heimatstadt Berlin ausgeflogen. Dort lebte nur noch seine Mutter, bei der er aber nicht lange bleiben kann: Nach all den Jahren der Gefangenschaft hat ihn eine „große Unruhe" erfasst, die ihn immer weitertreibt.

    Ein junger Nachbar macht Wolfgang im hohen Alter darauf aufmerksam, dass er möglicherweise nach dem Gesetz über die Heimkehrerstiftung, Stiftung für ehemalige Kriegsgefangene, einen Anspruch auf Entschädigungszahlungen hat. Beim zuständigen Bundesverwaltungsamt bestehen Zweifel hinsichtlich einiger Angaben von Wolfgang, weil er für diese keinerlei Nachweise beibringen kann. Dank der Bescheinigung des DRK-Suchdienstes über seine Kriegsgefangenschaft erhält er schließlich eine monatliche Entschädigung in Höhe von 40 Euro.

    Im Winter 2021 ist Wolfgang plötzlich verstorben. In seiner kleinen Ravensburger Wohnung hatte er bis zum Schluss allein leben und sich selbst versorgen können. Sein Nachbar sowie Wolfgangs Söhne begleiteten ihn durch die letzte Zeit. Zu seinem Lebensende hin hat Wolfgang endlich seinen Frieden gefunden und war mit sich im Reinen.

    Orte von Wolfgang Voss


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