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    Das frühe Ende einer glücklichen Kindheit

    Suchende Person

    200-WAKG-36442/01

    Name: Gatz  Vorname: Josef Paul Geburtsjahr: 1938

    Geburtsort: Groß Jenznick (Westpreußen)  Wohnort: Hamburg

    Beschreibung: Vater des Suchenden musste sich auf der Flucht bei sowjetischer Kommandantur melden. Kam von dort nicht wieder zurück. Wurde später für tot erklärt. Josef G. sucht nach den Spuren und dem Verbleib seines Vaters.

    Gesuchte Person

    200-WAKG-36442/02

    Name: Gatz  Vorname: Josef Johannes

    Geburtsdatum: 15.05.1899  Geburtsort: Groß Jenznick (Westpreußen)

    Zeitpunkt des letzten Kontaktes: 1945 auf dem Weg zur sowjetischen Kommandantur

    Letzter bekannter Wohnort: Groß Jenznick (Westpreußen)

    Bis Josef Paul Gatz sieben Jahre alt war, hatte er eine Kindheit wie im Bilderbuch. Der Vater, Besitzer eines großen Bauernhofs in Westpreußen, war ein strenger, aber gerechter und überaus liebevoller Patriarch. Auch unter seinen Arbeitern war er für seine Großzügigkeit bekannt, versorgte sie gut und behandelte sie gleichwertig.

    Diese unbeschwerte Kindheit kam zu einem jähen Ende, als die sowjetischen Soldaten im Jahr 1945 vor der Grundstücksgrenze standen und es vor Josefs Augen zu Kämpfen mit deutschen Soldaten kam. Das Gut markierte die Kampflinie und alle vom Hof mussten helfen und die deutschen Soldaten unterstützen.

    Erst, als die sowjetischen Soldaten schon komplett abgerückt waren, durfte die Familie fliehen. Für die Eltern mit den vier Kindern, der Großmutter und wenigen Habseligkeiten ging es zunächst noch per Pferdewagen 20 Kilometer weiter. Die Männer sollten sich dort bei der sowjetischen Kommandantur melden, sie dürften dann wieder heimkehren. Josef und sein Bruder begleiteten den Vater noch ein Stück, bis er die Jungen zurückschickte: Er komme ja auch bald zurück. Dieser Abschied ist Josefs letzte Erinnerung an seinen Vater. Die sowjetischen Soldaten hatten nur vorgegeben, alle Männer freizulassen. Stattdessen wurden sie festgenommen und in Richtung Sowjetunion verschleppt.

    Josef und seine Familie hatten kaum Zeit, sich zu besinnen und den Verlust des Vaters zu betrauern. Sie mussten nun allein weiterkommen, um in den Kriegswirren irgendwie zu überleben.

    Dass die Mutter den Vater später für tot erklären ließ, um ihre vier Kinder mit einer Halbwaisenrente versorgen zu können, setzte Josef sehr zu. 

    Jahre später erhält Josef die schicksalsklärende Auskunft vom DRK-Suchdienst: Sein Vater ist damals nach nur zwei Monaten Lagerhaft im südlichen Ural verhungert. Ein trauriges Ende, aber gleichzeitig eine Gewissheit, die Josef nun Ruhe und inneren Frieden gibt.

    Orte von Josef Paul Gatz


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