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Internationaler Tag der Vermissten 2024: Ausnahmezustand für Angehörige
Viele Menschen weltweit verschwinden spurlos – ob während bewaffneter Konflikte in ihren jeweiligen Heimatländern oder auf der Flucht über Migrationsrouten. Auch in Deutschland leiden Tausende, weil sie nicht wissen, was mit ihren Angehörigen passiert ist. Zum Internationalen Tag der Vermissten am 30. August macht das DRK regelmäßig auf sein humanitäres Mandat aufmerksam: „Das DRK steht den Menschen bei der Suche nach vermissten Familienmitgliedern seit Jahrzehnten helfend zur Seite. Der DRK-Suchdienst findet Antworten auf ihre drängenden Fragen und sorgt für Gewissheit, soweit dies möglich ist. Allein im vergangenen Jahr haben wir insgesamt über 10.000 Anfragen zur Suche und Schicksalsklärung erhalten“, sagte DRK-Präsidentin Gerda Hasselfeldt.
Insbesondere bei aktuellen Suchanfragen arbeitet der DRK-Suchdienst eng mit den Suchdiensten der anderen 190 Rotkreuz- und Rothalbmond-Gesellschaften zusammen. So kann er weltweit Informationen über den Verbleib gesuchter Angehöriger erlangen und Familienmitglieder wieder miteinander in Kontakt bringen.
Im ersten Halbjahr 2024 hat der DRK-Suchdienst im Rahmen der Internationalen Suche 1.395 vermisste Angehörige neu registriert (Januar bis Dezember 2023: 2.629). Schutzsuchende, vor allem aus Afghanistan, der Ukraine, sowie aus Irak und Somalia, haben häufig auf der Flucht den Kontakt zu ihren Angehörigen verloren. Der DRK-Suchdienst steht den Verzweifelten bei der Suche nach ihren Liebsten stets zur Seite. Getrennte Angehörige unterstützt er auch bei Fragen zur Familienzusammenführung, im Jahr 2023 waren es insgesamt 18.875 Beratungen bundesweit.
Darüber hinaus bleibt die Klärung der Schicksale von Vermissten des Zweiten Weltkriegs eine wichtige Aufgabe: Im 1. Halbjahr 2024 haben sich rund 4.000 Angehörige im Zusammenhang mit dem Zweiten Weltkrieg an den DRK-Suchdienst gewandt (Januar bis Dezember 2023: 7.806). In 43 Prozent der Fälle konnte der DRK-Suchdienst Auskünfte über den Verbleib der Gesuchten geben.
„Diese Informationen sind für Familien auch nach vielen Jahren von größter Bedeutung, um erlösende Gewissheit zu erlangen. Die Arbeit des Suchdienstes als eine Kernaufgabe des DRK ist sowohl historisch als auch aktuell von großer Relevanz. Dies unterstreichen nicht zuletzt die zahlreichen Anfragen bis zum heutigen Tag“, sagte DRK-Präsidentin Hasselfeldt.