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  3. Newsletter - Ausgabe 1/2018, Juli 2018

Neues Universalfahrzeug – ideal für die Suchdienstarbeit

Der Suchdienst des DRK-Landesverbandes Westfalen-Lippe kann neuerdings auf ein Fahrzeug zurückgreifen, das sich ideal für die Wahrnehmung der eigenen Aufgaben eignet. Es handelt sich hierbei um ein knapp 15 Meter langes Lkw-Gespann.

Während einer intensiven Planungsphase, in die auch der Fachbereich Suchdienst mit eingebunden war, ist ein Konzept zur Erstellung eines universell einsetzbaren Fahrzeuges erarbeitet worden. Dass diese Planung wirklich zielführend war, hat der erste Praxistest bereits gezeigt.

Bedarf früh erkannt

Als 2015 und 2016 täglich mehrere Züge mit Flüchtlingen nach NRW kamen, erreichten den DRK-Suchdienst viele Anfragen von Menschen, die von ihren Angehörigen auf der Flucht getrennt worden waren. Für diese Menschen war es in den ersten Tagen nach ihrer Ankunft aufgrund der Ausnahmesituation schwierig, Kontakt zum Suchdienst aufzubauen. Künftig kann das „Mo-LAB“, also das Mobile Landesauskunftsbüro, in ähnlichen Situationen beispielsweise direkt auf dem Bahnhofsvorplatz eingerichtet und eine Suche nach Angehörigen direkt vor Ort eingeleitet werden.

Diskretion und Datenschutz

Im Küchenbereich besteht die Möglichkeit, einen Kaffee zu trinken und ungestört miteinander zu reden, um so eine Vertrauensbasis zu schaffen. Auch in einem separaten Büro können in vertraulicher Umgebung Suchanfragen aufgenommen werden. Mithilfe des vorhandenen Multifunktionsdruckers lassen sich sämtliche Formulare direkt vor Ort drucken oder auch von Klienten mitgeführte, relevante Unterlagen oder Fotos scannen. Die für den Suchvorgang erforderlichen Unterlagen können hierbei direkt verschlüsselt zur weiteren Bearbeitung elektronisch versandt werden. Der Datenschutz hat dabei stets die höchste Priorität.

Vielseitige Einsatzmöglichkeiten

Doch auch in anderen Fällen kann das Mobil weiterhelfen. Etwa wenn Klientinnen und Klienten zwar wissen, wo sich ihre Angehörigen befinden, ein Kontakt aber nicht mehr möglich ist, beispielsweise, weil das eigene Mobiltelefon abhanden gekommen ist. An insgesamt sechs Arbeitsplätzen können Video-Telefonate weltweit parallel durchgeführt werden, ebenso verfügen sämtliche Schreibtische über einen Telefonanschluss.

Das vollklimatisierte Fahrzeug hat ein eigenes Stromaggregat und einen Breitband-Internetanschluss, so dass der Suchdienst technisch autark arbeiten kann. Der Router verbindet sich selbständig mit dem vor Ort jeweils stärksten Telefonnetz.

Dass das Fahrzeug auch als Kreisauskunftsbüro im Konflikt- oder Katastrophenfall zum Einsatz kommen könnte, ist ebenfalls bei der Konzeption berücksichtigt worden: Sämtliche Arbeitsplätze des „Mo-LAB“ sind miteinander vernetzt und mit der Suchdienst-Software „Xenios“ ausgestattet.

Auch für einen Einsatz als Personenauskunftsstelle gemäß den landesrechtlichen Bestimmungen im Rahmen der nicht-polizeilichen Gefahrenabwehr kommt das Fahrzeug in Betracht. Es verfügt über eine für diesen Einsatzzweck abgestimmte Telefonanlage, die bei Bedarf auch um zusätzliche Arbeitsplätze erweitert werden kann. Eine räumliche Abtrennung zwischen den Mitarbeitern, die die Daten Verletzter in das System einpflegen und denjenigen, die die telefonische Auskunft erteilen, ist hierbei gegeben.

Steigerung der Resilienz

Das Fahrzeug kann über die möglichen Bedarfe des Suchdienstes hinaus genutzt werden. Beispielsweise ist es möglich, einen Einsatzstab oder einen Besprechungsraum darin einzurichten.

Auch ein Einsatz als mobile Impfstation ist denkbar. Da das Rote Kreuz im Falle einer Katastrophe oder Großschadenslage als sogenannte „kritische Infrastruktur“ bewertet wird, deren Funktionsfähigkeit zu erhalten ist, könnte mittels dieses Fahrzeuges sogar zumindest der Minimalbetrieb einer DRK-Geschäftsstelle gewährleistet werden. Ein flächendeckender, länger anhaltender Stromausfall etwa wäre ein mögliches Szenario. Somit trägt das „Mo-LAB“-Fahrzeug auch zur Steigerung der Resilienz des Roten Kreuzes bei.

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