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Schicksalsklärung Zweiter Weltkrieg im australischen Fernsehen

Für die Sendung begibt sich die australische Historikerin Grace Karskens gemeinsam mit der Moderatorin Noni Hazlehurst auf die Spuren ihrer Vorfahren in den Niederlanden zur Zeit des Zweiten Weltkriegs. Foto: SBS Australia
Für die Sendung begibt sich die australische Historikerin Grace Karskens gemeinsam mit der Moderatorin Noni Hazlehurst auf die Spuren ihrer Vorfahren in den Niederlanden zur Zeit des Zweiten Weltkriegs. Foto: SBS Australia

Seit Oktober 2023 läuft im öffentlich-rechtlichen Sender Special Broadcasting Service (SBS) des australischen Fernsehens die 4. Staffel der Dokumentarserie „Every Family Has a Secret“. Bei der Produktion der erstmals am 09. November 2023 gezeigten Folge hat der DRK-Suchdienst maßgeblich Unterstützung geleistet. Die Dreharbeiten fanden u.a. im DRK-Generalsekretariat in Berlin statt.

Für die Sendung begibt sich die australische Historikerin Grace Karskens gemeinsam mit der Moderatorin Noni Hazlehurst auf die Spuren ihrer Vorfahren in den Niederlanden zur Zeit des Zweiten Weltkriegs. Ihr Onkel Johannes (Jan) Karskens, geboren am 23. Februar 1923 in Zaandam, war am 26. Juli 1941 der Freiwilligen-Legion Niederlande, Waffen-SS, beigetreten. Zuletzt war er Rottenführer in der SS-Division „Niederlande“ gewesen. Die letzte Nachricht von Johannes (Jan) Karskens hatte die Familie im Dezember 1944 aus einem Lazarett in Graz erhalten, wo dieser nach schwerer Verwundung behandelt worden war. Von da an fehlte von ihm jede Spur. Möglicherweise war er im dortigen Lazarett verblieben, als gegen Ende des Zweiten Weltkrieges Graz von sowjetischen Truppen besetzt wurde.

Suchanfragen der Eltern des Vermissten existierten seit den späten 1940er Jahren, erneuert 1950. Sämtliche Bemühungen des DRK-Suchdienstes, das Schicksal von Johannes (Jan) Karskens zu klären, blieben jedoch ohne Erfolg. Eine Anfrage an die Rotkreuz-Schwestergesellschaft der damaligen Sowjetunion aus dem Jahr 1977 war ergebnislos verlaufen und auch die ehemalige Deutsche Dienststelle, das heutige Bundesarchiv, Abteilung PA, verfügt nicht über Informationen zum Schicksal von Johannes (Jan) Karskens.

Im Rahmen der Suchanfragen war er in der Vermisstenbildliste verzeichnet worden, der entsprechende Auszug ist in der Fernsehsendung auch zu sehen. Der Druck der Vermisstenbildlisten mit insgesamt 225 Bänden, in denen Personenangaben von 1,52 Millionen Wehrmachts- und Zivilverschollenen enthalten sind, hatte im Jahr 1957 begonnen. Mit diesen Bildlisten – die Fotos stellten die Angehörigen zur Verfügung – wurden bis 1964 ca. 2,65 Millionen Heimkehrerbefragungen durchgeführt und ausgewertet.

Zwar ließ sich für Grace Karskens das Schicksal ihres Onkels nicht mit abschließender Gewissheit klären, aber auch dank der Unterstützung des DRK-Suchdienstes haben sie und ihre Familie spannende Einblicke in das Leben und die Tätigkeiten sowie Stationen von Johannes (Jan) Karskens während des Zweiten Weltkrieges erhalten.

Sehen Sie hier den Trailer zur Sendung.

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