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Zahlen und Fakten 2022

Suchdienst – eine humanitäre Aufgabe des Roten Kreuzes, seit der Rotkreuz-Begründer Henry Dunant im Jahr 1859 auf den Schlachtfeldern von Solferino Nachrichten verletzter und sterbender Soldaten an ihre Angehörigen entgegennahm und diese über die Schicksale ihrer Väter, Brüder und Söhne informierte.

Suchen

Der DRK-Suchdienst klärt die Schicksale der Vermissten des Zweiten Weltkriegs und sucht nach Menschen, die infolge aktueller bewaffneter Konflikte und Katastrophen weltweit von ihren Angehörigen getrennt worden sind.

  • Suche und Schicksalsklärung Zweiter Weltkrieg

    Im Jahr 2022 erreichten den DRK-Suchdienst 10.277 Anfragen nach Auskünften über den Verbleib und die Schicksale kriegsvermisster Angehöriger. 10.820 Anfragen sind abschließend bearbeitet worden. In ca. 44 % der Fälle konnte der DRK-Suchdienst schicksalsklärende Auskünfte erteilen.

    Zwischen 1945 und 1950 erreichten den DRK-Suchdienst 14 Millionen Anfragen zu Vermissten im Zusammenhang mit dem Zweiten Weltkrieg; 8,8 Millionen schicksalsklärende Auskünfte über nächste Angehörige konnten seitdem erteilt werden.

    In der seit 2014 vollständig digitalisierten Zentralen Namenskartei (ZNK) des DRK- Suchdienstes befinden sich Informationen zu mehr als 20 Millionen Menschen, die infolge des Zweiten Weltkriegs als vermisst galten bzw. gesucht worden sind. Dem DRK-Suchdienst lagen 1959 insgesamt noch 2,5 Millionen offene Suchanfragen vor; 1,2 Millionen von diesen konnte der DRK-Suchdienst im weiteren Verlauf klären, auch die Schicksale von nahezu 300.000 Kindern, die durch Flucht und Vertreibung von ihren Eltern getrennt worden waren. Weniger als 5.000 Fälle des Kindersuchdienstes verbleiben ungeklärt.

    Seit Beginn der 1990er Jahre hat der DRK-Suchdienst in knapp 270.000 Fällen umfassende schicksalsklärende Auskünfte aus ehemals sowjetischen Kriegsgefangenen-Akten erteilt.

    Die Arbeit des DRK-Suchdienstes zu Vermissten des Zweiten Weltkriegs ist bis Ende 2025 verlängert; die gemeinsame Suchdienst-Vereinbarung zwischen DRK und Bundesministerium des Innern und für Heimat (BMI) wurde entsprechend aktualisiert. Der Zugang zu den umfangreichen Akten des DRK-Suchdienstes soll über die Beendigung der Arbeit des DRK-Suchdienstes hinaus langfristig sichergestellt werden.

  • Internationale Suche

    Im Jahr 2022 erreichten den DRK-Suchdienst 1.344 neue Suchanfragen nach Angehörigen, die infolge bewaffneter Konflikte, Katastrophen, Flucht, Vertreibung oder durch Migration voneinander getrennt worden sind, und bei denen entweder die suchende Person in Deutschland lebt oder gesuchte Angehörige in Deutschland vermutet werden. Hauptherkunftsländer der Suchenden und Gesuchten waren in 2022 Afghanistan, Syrien, Ukraine,
    Somalia und Irak.

    Der DRK-Suchdienst arbeitet weltweit mit dem Suchdienst-Netzwerk der internationalen Rotkreuz- und Rothalbmond-Bewegung zusammen, um Menschen zu finden und sie wieder mit ihren Familien in Kontakt zu bringen. Das Netzwerk besteht aus dem Internationalen Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) und den Suchdiensten der 191 Nationalen Rotkreuz- und Rothalbmond-Gesellschaften. In den Ländern, in denen die gesuchte Person vermutet wird, versucht der dortige Suchdienst, weitere Informationen zu ihrem möglichen Aufenthaltsort zu ermitteln.

    Menschen, die bei ihrer Flucht nach Europa von ihren Angehörigen getrennt worden sind, haben meist sehr wenige bis gar keine Anhaltspunkte dazu, wo diese verblieben sein könnten. In diesen Fällen kann das Suchinstrument Trace the Face helfen, das online und per Fotos die Suche nach vermissten Personen entlang der Migrationsrouten nach Europa ermöglicht.

    Je mehr Menschen von www.tracetheface.org wissen, desto mehr Familien kann der DRK-Suchdienst helfen, ihre Angehörigen zu finden.

  • Suche Spätaussiedler

    In 2022 erhielt der DRK-Suchdienst 161 neue Anfragen, die die Suche nach Spätaussiedlern betrafen. In über 50 % der Anfragen konnte der DRK-Suchdienst helfen.

Verbinden

Der DRK-Suchdienst ermöglicht den Austausch von Nachrichten zwischen Familienangehörigen, deren Kommunikation durch bewaffnete Konflikte, Unruhen oder Naturkatastrophen unterbrochen ist und mit den herkömmlichen Mitteln nicht wiederhergestellt werden kann.

  • Rotkreuz-Nachrichten

    In 2022 hat das IKRK weltweit 159.265 Rotkreuz-Nachrichten (engl.: Red Cross Messages, kurz: RCM) entgegengenommen und 124.550 übermittelt. In 36 Fällen überbrachte der DRK-Suchdienst Rotkreuz-Nachrichten in Deutschland bzw. erhielt diese in 17 Fällen zur Weiterleitung ins Ausland. Außerdem vermittelte der DRK-Suchdienst 18 Nachrichten zur persönlichen Unversehrtheit (Health and Welfare Reports) und 30 sog. Salamats (mündliche Kurznachrichten) an Angehörige in Deutschland.

  • Telefonate/Videokontakte

    2.044.749 (Video-)Telefonate zwischen Angehörigen weltweit vermittelte das internationale Suchdienst-Netzwerk der Rotkreuz-/Rothalbmond-Bewegung im Jahr 2022, um Familienkontakte zu ermöglichen.

Vereinen

Der DRK-Suchdienst berät und unterstützt Familien, die durch bewaffnete Konflikte, Katastrophen, Flucht, Vertreibung oder Migration voneinander getrennt sind, bei der Familienzusammenführung in Deutschland.

  • Beratung Spätaussiedler und Flüchtlinge

    Im Jahr 2022 reisten 7.010 Spätaussiedler und ihre Angehörigen nach Deutschland ein. 11.381 neue Anträge auf Anerkennung als Spätaussiedler wurden beim Bundesverwaltungsamt registriert.

    Bei 40.911 Personen hat das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) im Jahr 2022 die Rechtsstellung eines Flüchtlings nach der Genfer Flüchtlingskonvention zuerkannt (17,9% aller Entscheidungen). Zudem erhielten 57.532 Personen (25,2%) subsidiären Schutz. Daraus resultiert für diese Menschen ein Bleiberecht in Deutschland, verbunden mit der Möglichkeit, Familienangehörige nachziehen zu lassen.

    2022 erteilte der DRK-Suchdienst 19.692 qualifizierte Beratungen zu den rechtlichen Voraussetzungen und der praktischen Durchführung des Spätaussiedler-Aufnahmeverfahrens sowie zur Familienzusammenführung von und zu Flüchtlingen und der praktischen Durchführung des Visumverfahrens in seinen DRK-Landes- und -Kreisverbänden sowie an seinem zentralen Suchdienst-Standort in Hamburg.

Struktur

Seit 1953 wird der DRK-Suchdienst zu 100% vom Bundesministerium des Innern und für Heimat (BMI) institutionell gefördert.

Seine Aufgaben erfüllt er unter Leitung der Suchdienst-Leitstelle im DRK-Generalsekretariat in Berlin an den zentralen DRK-Suchdienst-Standorten in Hamburg und München sowie bundesweit in den Suchdiensteinrichtungen der 19 DRK-Landesverbände mit rund 91 hauptamtlich besetzten DRK-Suchdienst-Beratungsstellen (Suche und Familienzusammenführung) und 293 ehrenamtlichen Kreisauskunftsbüros (Personenauskunftsstellen bei inländischen Katastrophen) in den DRK-Kreisverbänden.

Mehr Informationen zum DRK-Suchdienst und Newsletter.

Stand: August 2023

DRK-Generalsekretariat
Suchdienst-Leitstelle

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